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Texte planen, schreiben, überarbeiten, veröffentlichen – Praxistipps für den Schreibprozess!

Geschrieben von Sonja

Damit unsere Leser*innen und wir nicht den Überblick verlieren und hilfreiche Beiträge nicht in Vergessenheit geraten, haben wir uns die Zeit genommen, einige unserer Schätze anhand der Phasen des Schreibprozesses neu zu strukturieren.

In diesem Beitrag findest du daher Praxistipps und Inspiration aus 150 Blog-Beiträgen und 16 Autor*innen-Interviews zum Planen, Schreiben, Überarbeiten und Veröffentlichen von Texten.

Überblick Inhalt

Phase 1: Planen

 
Schreibprozess_Planen_Treffpunkt_Schreiben
Am Beginn jeder Geschichte/jedes Buches steht die Ideensuche und Recherche:
  • Worüber magst du schreiben?
  • Welche Charaktere treffen einander?
  • An welchem Ort spielt die Handlung, usw.?

Die Meinungen wie viel Planung notwendig ist gehen auseinander: Sebastian Fitzek, plant den Plot seiner Thriller sehr detailliert, Thomas Raab, Autor der “Metzger-Serie”* hingegen berichtet, dass er die Handlung während des Schreibens “entstehen lässt”. Beide sind erfolgreiche Schriftsteller.

Tipp:

Probier beides aus, finde den für dich stimmigen Zugang und setze dir individuelle Schreibziele!

Ideen sammeln und recherchieren

Ich schreibe immer und überall,
wenn mir eine Idee zufliegt, ein Wort, ein Bild, ein Gedanke aufsteigt, diese in mein Notizbuch.

Lass dich von diesen Blogbeiträgen bei der Ideensuche inspirieren:

Strukturieren/Plotten

Beim Plotten habe ich die „Snowflake“-Methode angewandt. Das bedeutet, ich habe ein Grundgerüst entwickelt, aber während des Schreibprozesses kamen mir neue Ideen und die habe ich dann aufgegriffen und den Plot als Ganzes angepasst.

Beim Plotten bemerke ich auch eine Veränderung, früher habe ich detailgetreu jede Szene aufgezeichnet. Heute habe ich ein Gefühl dafür entwickelt, ob eine Szene unbedingt notwendig ist. Ich schreibe lustvoller, weil ich mich durch die Erfahrungen freier in meiner Kunst bewegen kann.

Schreibziele setzen

Die Idee, an Abenden nach der Arbeit „ein bisschen“ am Buch zu schreiben oder hie und da mal weiterzumachen, funktioniert für mich nachweislich nicht. Für mich ist klar, dass ich geblockte Schreibzeit im Off brauche, im besten Fall an einem schönen Natur-Ort mit Weitblick, da kann sich meine Kreativität optimal entwickeln. Wichtig allerdings: Feste tägliche Stunden- bzw. Seitenanzahl mit sich selbst zu vereinbaren, sonst ist die Verlockung des schönen Ortes zu groß.

Phase 2: Schreiben

Schreibprozess_Schreiben_Treffpunkt_Schreiben

Du hast dich für eine Idee entschieden und die Planung dazu abgeschlossen.

Bravo!

Starte nun mit der Schreibphase.

Tipp:

#schreiblos, schalte den inneren Kritiker aus und bring den Rohtext aufs Papier!

Die größte Herausforderung war für mich einen Anfang zu finden.

Diese Blogbeiträge motivieren dich, mit dem Schreiben loszulegen:

Ich weiß, dass ich extrem viel schreiben muss und dieser Rohtext oft überarbeitet werden muss, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Das erscheint aber jetzt abgebrühter, als es ist. Denn es ist immer noch eine Herausforderung für mich, beim Schreiben den Blick auf die Verwendbarkeit zur Veröffentlichung zu ignorieren.

Hier findest du Empfehlungen, wie du beim Schreiben dranbleibst und Spannung für deine Leser*innen aufbaust.

Außerdem würden wir empfehlen, sich immer wieder ganze Zeitblöcke zum Schreiben zu reservieren.
Für uns war es extrem nervig, wenn wir grad so richtig in den Flow gekommen sind und dann wegen eines Termins abbrechen mussten. Am schnellsten ging es voran, wenn wir gleich mehrere Tage am Stück nur für’s Schreiben reservieren konnten. Dann siehst du am Ende auch echt einen Fortschritt, der wiederum zum Weitermachen motiviert.

Phase 3: Überarbeiten

Schreibprozess_Ueberarbeiten_Treffpunkt_Schreiben

Viele Schreibende mögen sie nicht – ich hingegen liebe die Phase des Überarbeitens 😍 und bin detailverliebt. Als Lektorin macht es mir Spaß, Texte Schritt für Schritt nach Unstimmigkeiten zu durchforsten. Manche Kolleg*innen unterstellen mir Monk’sche Charakterzüge.

Pausieren/Durchlesen/Reflektieren

Um etwas Abstand zum Geschriebenen zu gewinnen, lass den Rohtext zunächst ruhen.

Es ist sehr wichtig, die innere Kritikerstimme ruhig zu halten und nicht innerhalb des Schreibprozesses zu laut werden zu lassen. Mit der war ich immer wieder im Dialog und sagte ihr: Du bist morgen dran, beim Durchlesen.

Apropos “Durchlesen”, da passt dieser Blogbeitrag doch perfekt 😉 :

Feedback einholen

Bei jeglichen Schreibprozessen (bis auf Tagebucheinträge) hole ich mir gern und viel Feedback, weil ich irgendwann den Text vor lauter Wörtern nicht mehr sehe. Da tut es gut, jemanden von außen zu Rate zu ziehen.

Worauf du beim Feedback einholen achten solltest, haben wir hier für dich zusammengefasst:

  • Bessere Texte für alle! – Wie du eine (online) Textfeedback-Gruppe organisierst
  • Wie durch die Zusammenarbeit mit Testleser*innen ein besseres Buch schreibst (Gastbeitrag Tom Oberbichler)
  • PS: Wenn du magst, schau bei einer unserer Feedbackgruppen vorbei.
Überarbeiten inkl. Feinschliff 
Tipp:

Überarbeite deine Geschichte in mehreren Durchgängen.
Fokussiere dich jeweils nur auf EINEN Bereich, also z. B.:
1. Durchgang: Handlung (logisch, spannend, unklare Stellen)
2. Durchgang: Figuren (Merkmale wie Augenfarbe durchgängig ident, Entwicklung, klares Profil)
3. Durchgang: Dialoge usw.

Korrigieren (Rechtschreibung, Grammatik)

Bitte starte mit der Textkorrektur hinsichtlich Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion erst, wenn du alle und ich meine wirklich alle, anderen Überarbeitungsschritte abgeschlossen hast. Jede inhaltliche Änderung birgt nämlich Potential für “neue” Rechtschreibfehler.

Eine kostenlose, technische Unterstützung erläutern wir dir in diesem Beitrag:

Phase 4: Texte einreichen oder/und veröffentlichen

Herzlichen Glückwunsch dein Text ist fertig. Tolle Leistung! Klopf dir mal ordentlich auf die Schulter!

Und nun? Was darf/soll mit deinen Worten passieren, bleiben sie in der Schublade/im PC-Ordner oder dürfen sie die Welt erobern?

Schreibwettbewerbe

Falls dir der Schritt zur Verlagsveröffentlichung noch zu groß erscheint, dann reiche deine Geschichte bei einem Schreibwettbewerb ein.

Trau dich! Veröffentlichungen in Anthologien peppen auch deine Vita als Autor*in auf.

Veröffentlichen

Ich habe den Verlag auf der Buchmesse in Frankfurt angesprochen.
Für mich war klar: Ich möchte auf dieser Messe mein Buch, also das Manuskript verkaufen und ich habe zuvor überlegt: Was ist meine Botschaft? Wie präsentiere ich mich? Ich habe mir zuerst natürlich den Stand angeschaut, die Bücher die dort in den Regalen standen und in mich hinein gespürt: Könnte ich mir vorstellen, dass mein Buch auch dort drin steht, wäre das okay für mich?
Dann bin ich hingegangen und habe gefragt, ob das Thema für sie interessant ist und bekam schnell das Feedback „Nein“ oder „Ja, ist interessant“. Ich bin ohne Exposé dort gewesen, habe nur vom Buchprojekt erzählt.

Diese Blogbeiträge unterstützen dich bei der Entscheidung, ob und wie du deine Texte veröffentlichen und vermarkten willst:

Special: Lyrik

Schreibprozess_Lyrik_Treffpunkt_Schreiben

Gedichte schreiben ist deine Leidenschaft oder eine Textsorte, die du endlich mal ausprobieren magst? Dann lass dich hier inspirieren:

Special: VwA/Bachelorarbeit/Masterthesis schreiben

Schreibprozess_Bachelorarbeit_Treffpunkt_Schreiben

Du schreibst an einer wissenschaftlichen Arbeit? Wir unterstützen und motivieren dich gerne mit diesen Blogbeiträgen, sie fertigzustellen:

Special: Berufliches Schreiben

Schreibprozess_Berufliches_Schreiben_Treffpunkt_Schreiben

Du schreibst vor allem beruflich und suchst Tipps dazu? Hier sind sie:

Hast du einen Lieblingsbeitrag auf unserem Blog? Zu welchem Schreibthema wünscht du dir von uns (mehr) Infos? Schreib uns gerne einen Kommentar, dann können wir deine Anregung berücksichtigen. Danke.

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Bildquellen: Canva

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