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Notizbücher: So findest du das passende Bullet-Journal

Geschrieben von Sonja

Was ist ein Bullet-Journal?

Unser Notizbuch dient uns als geistiger Rückzugsort, an dem wir nach Herzenslust denken, reflektieren, verarbeiten und uns fokussieren können.
Die Stärke des Bullet-Journals ist seine Wandlungsfähigkeit. Es passt sich ganz und gar an jede aktuelle Lebensphase an.
(Die Bullet-Journal Methode, S. 59 und S. 60)

Ein Bullet-Journal ist ein Notizbuch, das dir hilft, deinen Alltag besser zu strukturieren und zu organisieren. Du kannst es als persönlichen Kalender bzw. Projektplaner verwenden und hast dabei ausreichend Platz für Ideen, To-do-Listen, Wochenrückblicke, Gedanken, Zitate, Fotos, Skizzen und vieles mehr. Ein typisches Merkmal ist das Punktraster. Es gibt Orientierung, ohne einzuschränken.

Tipp:

Für Einsteiger*innen, die mehr zum Hintergrund des Journaling wissen möchten bzw. zur Einstimmung empfehle ich das Buch Die Bullet Journal-Methode* von Ryder Carroll, dem Erfinder des Bullet-Journals. Hast du gewusst, dass er in Wien geboren wurde?

Was du bei der Wahl deines Bullet-Journals beachten solltest

Ich habe eine Vielzahl von Notizbüchern, einige davon siehst du im Titelbild. Sie liegen in einer Schublade und warten darauf, beschrieben zu werden. Manche werden dort ungenutzt bleiben. Weshalb? Es sind Fehlkäufe, sie gefallen mir zwar optisch, erfüllen aber nicht meine Ansprüche. Damit dir das beim Erwerb deines Bullet-Journals nicht passiert, achte auf folgende Parameter/Entscheidungskriterien:

Optik und Haptik

Gefällt dir das Journal, greifst du es gerne an? Wenn ich in einem Schreibgeschäft bin, wird’s für mich gefährlich: Zu viele Notizbücher, die mir gefallen, eine neue Farbe, die mich anspricht, ein außergewöhnliches Design und schon bin ich in Versuchung. Optik und Haptik sind die beiden häufigsten Gründe für meine Fehlkäufe, denn sie lassen mich vergessen, wofür ich das Journal verwenden möchte. Klar soll mir das Büchlein gefallen und sich auch gut in meinen Händen anfühlen, doch das allein hat noch nie und ich wiederhole noch nie dazu geführt, dass ich das Notizbuch (regelmäßig) verwendet habe.

Tipp:

Versuche den ersten Kaufimpuls durch eine kurze Überprüfung der wesentlichen Kriterien zu hinterfragen. Gelingt mir das immer?
Nein, aber immer öfter. Am erfolgreichsten bin ich mit dieser Strategie: Ich verlasse das Geschäft und lege eine Kaffeepause ein.

Anleitung

Manche Journals beinhalten eine kurze Erklärung der Methode bzw. ein paar allgemeine Infos zum Schreiben eines Bullet-Journals. Brauchst du diese Erläuterungen oder sind das für dich „verlorene“ Seiten. Zu Beginn war die Checkliste der Symbole im Hieroglyphs Bullet Journal für mich sehr hilfreich und ich habe oft nachgesehen – wie war nochmal das Zeichen für Termin, etc.? Nach etwas Übung kannte ich die entsprechenden Symbole auswendig. Die Beschreibungen nutzte ich nicht mehr, deshalb kaufte ich mir dann auch ein anderes Journal. Welches? Die Infos dazu folgen am Ende dieses Beitrags.

Soft- oder Hardcover

Beides hat Vor- und Nachteile. Softcover hat einen dünnen, biegsamen Umschlag. Hardcover ist robuster allerdings auch etwas schwerer. Ich war lange Team “Softcover”, es greift sich für mich besser, sprich weicher an. mittlerweile ist mein Favorit das Flexo-Cover. Es vereint die Vorteile beider Varianten. 

Tipp:

Achte darauf, dass das Bullet-Journal flach offen liegen bleibt. Ich finde es nervig, wenn ich immer mit einer Hand dafür sorgen muss, dass das Notizbuch nicht zuklappt. Das behindert beim Schreiben.

Format und Seitenanzahl

Bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Manche schwören auf das größere A4-Format und meinen, nur so ihre Kreativität voll entfalten zu können. Andere bevorzugen kleine Büchlein im A6-Format. Ich habe aller Varianten ausprobiert und bin in der Mitte, bei der klassischen A5-Variante (21 x 15 cm) gelandet. Für mich ist sie perfekt, um einen guten Überblick zu behalten, ohne mich aufgrund der Größe des leeren Blattes zu verlieren. Bullet-Journals haben üblicherweise zwischen 140 und 250 Seiten, mein aktuelles verfügt über 188 Seiten, es reicht bei mir für ca. sechs Monate, allerdings schreibe ich mit minimalistischem Ansatz. Was das konkret bedeutet, erzähle ich dir in einem der nächsten Blogbeiträge.

Tipp:

Wähle eine Variante, in der die Seiten durchnummeriert sind (Lesbarkeit beachten) und spare Zeit.

Papierstärke

Es ärgert mich, wenn sich Geschriebenes durchdrückt oder durchscheint. Das stört beim Weiterschreiben und geht gar nicht. Ich verwende derzeit Papier mit 120 g/.

Tipp:

Wähle eine Papierstärke von mindestens 100 g/m². 

Lesebändchen

Wie viele Lesebändchen benötigst du? Eines ist definitiv zu wenig, mit zwei Stück kommen viele aus. Ich schwöre auf drei: Eines für meine privaten Notizen, eines für meine Projekt To-Dos und das dritte fürs Markieren des Kalendertags. Mein aktuelles Bullet-Journal hat nur zwei Lesebändchen – so viel zum Thema vernünftiges Einkaufen ;-).

Verschlussgummi, Stiftschlaufe, Falttasche

Ein Gummiband zum Verschließen des Bullet Journals schützt vor Beschädigung und verhindert das Herausfallen lose eingefügter Notizen, wofür man allerdings auch – sofern vorhanden – die Falttasche verwenden kann. Ich nutze das Verschlussband als Schreibritual: es zu öffnen ist das Zeichen zum Losschreiben, es zu schließen bedeutet das Geschriebene loszulassen.

Die Stiftschlaufe finde ich praktisch, so ist der Kugelschreiber immer griffbereit.

Reisetauglichkeit

Nimmst du das Journal immer mit oder führst du es ausschließlich an einem Ort (zu Hause, im Büro …)? Ich habe es stets dabei, daher wähle ich eine nicht zu dicke und somit leichtere Variante. Auch das Material des Umschlags ist wesentlich, um Verschmutzungen zu vermeiden.

Kosten

Wie viel bist du bereit für ein Notizbuch auszugeben? Ich musste mich erst an den Gedanken gewöhnen, Alltägliches in ein “schönes” Bullet-Journal zu schreiben und nicht einfach auf Zettel zu kritzeln. Mein persönliches Preislimit liegt bei ca. 20 Euro.

Wenn du magst, kannst du deine Notizbücher selbst herstellen. Wie du das angehst, verrrät dir Melanie in ihrem Beitrag Bücher selbst binden – seitenweise Möglichkeiten Schritt für Schritt.

Meine zwei Favoriten unter den Bullet-Journals

Das Hieroglyphs Bullet-Journal 

Die Fakten:
  • Hardcover
  • Bindungsart: Drahtbindung
  • 189 Seiten (100 g/m²), gepunktet, nummeriert
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einführung in die Bullet-Journal Methode, ein Habit-Tracker, eine Weltkarte, Tipps für die achtsame Planung sowie eine Vielzahl von Symbolen (Legende).
  • Papier Elfenbeinweiß, säurefrei
  • 3 verschiedenfarbige Lesebändchen
  • Gummiband zum Verschließen
  • Falttasche
  • Format A5 (21 x 15 cm)
  • 408 Gramm
  • Farbe: Fuchsia, auch in Schwarz, Braun, Dunkelblau, Hellblau, Mitternachtsblau, Grün erhältlich
  • Preis: EUR 12,05
Die Fakten:
  • Abwischbares Cover
  • Flexo-Einband (Mischform aus Hard- und Softcover)
  • Bindungsart: Fadenheftung
  • 188 Seiten (120g/m²), gepunktet, nummeriert
  • Inhaltsverzeichnis
  • Papier aus nachhaltigen Quellen, FSC®-zertifiziert. klimaneutraler Druck
  • 2 verschiedenfarbige Lesebändchen
  • Gummiband zum Verschließen
  • Stiftschlaufe
  • Format: A5 (21 x 15 cm)
  • 380 Gramm
  • Design: Smaragd Gold, in unterschiedlichen Designs erhältlich
  • Preis: EUR 10,07

Welches Bullet-Journal verwendest du? Teile deine Tipps gerne als Kommentar mit uns. Vielen Dank.

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Bildquellen: Canva Treffpunkt Schreiben, Fotos Treffpunkt Schreiben

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8 Kommentare

  • Hallo, vielen Dank für euren Beitrag. Ich bin ein großer Notiz-/Tagebuchfan( https://timetoflyblog.com/tage-skizzen-notizbuecher-und-co); ich gehöre zur fraktion Softcover und ich schreibe nur auf Blanco-Papier (zu Not geht es auch gepunktet). Bei Tagebüchern bevorzuge ich Clairefontaine, Bulletjournal, Kalender und Schreibnotizbuch stecken in einer Lederhülle von Foe Rodens, Bulletjournal und Notizbuch sind mybookflex von Herlitz. Die sind recht dünn und daher nicht ganz so schwer. Das ist für mich wichtig, weil ich das Buch immer mitschleppe. Wenn ein Heft voll ist, tausche ich es aus

    • Hallo Eva,
      herzlichen Dank für deine positive Rückmeldung zu unserem Notizbücher/Bullet-Journal-Beitrag und das Teilen deiner Erfahrung mit dem Tagebuch- und Morgenseiten schreiben.
      Das Thema mit dem Gewicht der Notizbücher kenne ich nur zu gut ;-).
      Die Tagebücher von Clairefontaine schaue ich mir dann gleich mal an, danke für den Tipp!
      Wir wünschen dir weiter viel Freude mit deinem Schreibjournal!
      Alles Liebe
      Sonja

  • Danke für diese tollen Tipps. Ich habe bisher immer intuitiv entschieden. Doch jetzt denke ich es wäre besser mit Plan auf die Suche zu gehen. Mein Ziel ist, das für mich perfekte Notizbuch zu finden.

    • Liebe Kerstin,

      schön, dass dich meine Tipps für den Notizbuch-Kauf inspirieren.
      Ich wünsche dir viel Erfolg beim Finden deines passenden Notizbuchs.

      Alles Liebe
      Sonja

  • Hallo liebe Sonja, vielen Dank für Deinen Beitrag zum Bullet Journaling! Ich komme von der anderen Seite und habe ein Lebensfreude-Journal entwickelt und gestaltet für Menschen, die gerne ein vorstrukturiertes Journal verwenden. Das heißt, ich habe noch kein völlig leeres Notizbuch (kommt noch), sondern Kalender, Seiten zur Aufgabenplanung und Wochenreflexion und zur Vorplanung und Rückschau auf die kommende/vergangene Jahreszeit. Zunächst hatte ich das alles in einem Buch mit offener Fadenheftung. Das lässt sich optimal aufschlagen, war aber ein dickes Buch. Um flexibler zu sein, habe ich das inzwischen umgestellt auf ein modulares System mit einzelnen Heften, die gut ins Herlitz mybookflex passen. Das Thema Papiergewicht kenne ich daher gut. Bei dem dicken Buch habe ich mich deshalb für ein hochwertiges 80g-Papier entschieden und fand es sehr schön. In den Heften habe ich jetzt 100g-Umweltschutzpapier. Dickeres Papier würde ich wegen des Gewichts nicht wählen. Ich denke, ob ein leichtes Durchscheinen stört, hängt auch am Stift und den Schreibgewohnheiten, wie doll man aufdrückt.
    Lesebändchen kannst Du übrigens zum Einkleben bestellen. Den Link suche ich Dir bei Bedarf gerne raus.
    Ich freue mich, dass ich Dich über Judith Peters gefunden habe und bin schon gespannt auf Deine weiteren Beiträge!
    Ganz herzliche Grüße
    Elke

    • Hallo Elke,

      schön von dir zu lesen.
      Danke für den Austausch übers Journaling bzgl. Notizbücher, Papierstärke, etc. und deinen Tipp bzgl. Bändchen-Kauf, da schau ich mich gleich mal um.

      Wow, du hast ein eigenes Lebensfreude-Journal entwickelt.
      Gratuliere, damit unterstützt du sicherlich viele Schreibende!

      Alles Liebe und einen schönen Sommer
      Sonja
      PS: Schaue demnächst mal in Ruhe auf deiner Webseite vorbei, aktuell bin ich mit dem Lesen von 819 Texten zu unserem Schreibwettbewerb beschäftigt 😉

  • Hallo Sonja, vielen Dank für deinen Beitrag. Ich bin aktuell auf der Suche nach einem geeigneten Notizbuch und bin auch eher Team Softcover. Unter deinen Favoriten befinden sich allerdings nur Hardcover (bzw. eine Mischung), was mich etwas irritiert hat, weil du schreibst, dass du eigentlich Softcover bevorzugst. Hast du zufällig auch gute Tipps für Softcover? Liebe Grüße

    • Hallo Elay,
      vielen Dank für deine Rückmeldung.
      Ertappt! Ich bin mittlerweile auf das Flexo-Cover umgestiegen. Das ist ein bissl biegsam und auch wasserfest – quasi ein Mittelding zwischen Hard- und Softcover.
      Vielleicht magst du diese Variante ausprobieren? Dann könntest du dich hier umsehen: Häfft Shop
      Reine Softcover-Varianten habe ich kaum mehr gefunden oder die Papierstärke war mir zu gering.
      Drücke dir die Daumen, dass du das für dich passende Bullet Journal findest.
      Alles Liebe
      Sonja

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