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Das 6-Minuten-Schlaftagebuch: Mein Erfahrungsbericht zum Journaling für besseren Schlaf

6-Minuten-Schlaftagebuch im Test: Mein Erfahrungsbericht zum Journaling fuer besseren Schlaf: Abbildung zeigt eine schlafende Frau mit Schlafmaske und das blaue Cover des 6-Minuten-Schlaftagebuchs
Geschrieben von Sonja

Fazit für Eilige

Kompakte, ausreichend tiefe Wissensvermittlung zum Thema Schlaf. Reflexion des eigenen Schlafverhaltens. Impulse zum Aufbau einer gesunden Schlafroutine. Kein Ersatz für medizinische/psychologische Abklärung bei nachhaltigen Schlafstörungen.

Schlaflos in Ottakring. Gähn.🥱 Was war das für eine Nacht. Gedankenkarussell und Baustellenlärm – keine gute Kombination.

Schlaf verbindet uns: Wir tun es, alle. Wie lange, ob 10, 8, 6 oder noch weniger Stunden ist unterschiedlich. Ob wir morgens erholt aufwachen oder uns total gerädert fühlen ist individuell. 

Der Schlaf ist neben der Ernährung und der Bewegung ein wesentlicher Gesundheitsfaktor. Grund genug, den eigenen Schlaf mal genauer unter die Lupe zu nehmen und ihn, wenn möglich, zu verbessern.

Man verschlafe ruhig die Hälfte des Lebens, man wird die andere Hälfte doppelt genießen. (...) Das Glück ist geradezu eine Frage des Ausgeschlafenseins!

Mein Verhältnis zum Schlaf? Manchmal will “er” nicht so wie ich, lässt sich abends bitten und legt erst so richtig los, wenn es schon längst Zeit zum Aufstehen ist. Kurzum, etwas “Beziehungsarbeit” könnte uns beiden gut tun. Ich starte einen Versuch mit dem 6-Minuten-Schlaftagebuch*. Wie es mir dabei ergangen ist, erzähle ich dir in diesem Erfahrungsbericht:

INHALT

Was ist das 6-Minuten-Schlaftagebuch?

Das 6-Minuten-Schlaftagebuch wurde erstmals im November 2023 veröffentlicht. 

Es ergänzt eine bestehende Reihe von Journals, basierend auf dem 6-Minuten-Prinzip von Dominik Spenst.  

Die Idee dahinter: 

Du investierst täglich 6 Minuten für deine persönliche Reflexion bzw. Weiterentwicklung zu einem bestimmten Thema, um glücklicher zu werden.

Diese Tagebücher des 6-Minuten-Verlags sind bereits erschienen:

Ziel des 6-Minuten-Schlaftagebuchs

Durch die tägliche Beschäftigung mit deinem Schlafverhalten, entwickelst du eine gesunde Schlafroutine und verbesserst so deinen Schlaf. “Schlaf dich glücklich!”, lautet der Untertitel. Auf Seite 11 heißt es:

Schlafe nachts wieder wie ein Stein, um tagsüber hellwach zu sein!

Klingt gut – da hätte ich nichts dagegen. Also lege ich los.

Aufbau des 6-Minuten-Schlaftagebuchs

Das Buch gliedert sich in drei Abschnitte.

Im ersten Teil wird theoretisches Wissen rund ums Thema “Schlaf” vermittelt, u. a.

  • werden die Schlafphasen verständlich erklärt,
  • die Frage “wie viel Schlaf brauchst du” besprochen,
  • unterschiedliche Schlaftypen vorgestellt und
  •  6 größten Schlafbooster präsentiert.

Im zweiten Teil (Seite 83 bis 148) bekommst du Tipps, wie du das 6-Minuten-Schlaftagebuch am besten verwendest. Im Detail wird die 6-Minuten-Routine beschrieben, nämlich

  • die Monatsroutine,
  • die Wochenroutine und
  • die Tagesroutine.
Der dritte Teil (Seite 149 bis 274), ist der Praxisteil – das eigentliche Schlaftagebuch – in dem du 3 Monate hindurch die Eintragungen vornimmst.

Wie habe ich das Journaling mit dem 6-Minuten-Schlaftagebuch erlebt?

Optik & Haptik

Das 6-Minuten-Schlaftagebuch* spricht mich optisch an. Das liegt einerseits am blauen Einband – Blau ist meine Lieblingsfarbe – andererseits an der hochwertigen Ausführung: 
  • Einband aus Leinen
  • ausreichende Papierstärke – kein Durchscheinen
  • 2 Lesebändchen
  • klare Struktur

Beginn des Schlaf-Journaling

Ich habe das Schlaf-Tagebuch um 30,80 Euro im örtlichen Buchhandel gekauft. Das finde ich preislich nicht günstig, aber angemessen. Ich starte mit dem Schlaf-Journaling am 6. November 2023.

Obwohl ich als diplomierte Traumaberaterin & Resilienz-Coachin über Vorkenntnisse zum Thema “Schlaf” verfüge, lese ich zunächst den gesamten theoretischen Teil in einem Aufwasch. Die über 80 Seiten geben einen umfassenden Einblick in das Thema. Das Hintergrundwissen wird verständlich erklärt und zusätzlich mit Grafiken optisch ergänzt. Anhand des 7-seitigen Fragebogens nehme ich meinen Schlaf unter die Lupe.

Entwicklung einer Schlafroutine

Im Abschnitt zur Entwicklung der 6-Minuten-Routine werden wichtige Lebensbereiche angeführt. Für die Monatsroutine, mein “Warum, ich den Schlaf verbessern will”,  soll ich zwei Lebensbereiche auswählen, die durch meinen Schlaf beeinflusst werden und begründen, weshalb ich diese aussuche. Ich entscheide mich (aus der Liste) für:

  • Motivation & Energie sowie
  • Lebensfreude.

Mit der Wochenroutine, einem Gewohnheitstracker, fokussiert man auf das “Wie ich zu einem besseren Schlaf” komme. Ich formuliere zunächst drei Gewohnheiten:

  • Kein Kaffee nach 14:30 Uhr
  • Kein Essen nach 19:30 Uhr – tschüs Gummibärli & Schoki 😢
  • Zwischen 22:00 Uhr und 22:30 Uhr zu Bett gehen

Die Tagesroutine besteht aus einer Morgenroutine (ich bin dankbar für …, mein Schlaf) und einer Abendroutine (Kopf freikriegen, Ruhe finden und Vorfreude auf den nächsten Tag). 

Ein themenbezogenes Zitat trennt die beiden Bereiche.

Ich mag die Tagesroutine, sie hilft mir, mich zu fokussieren. Und ich schätze Dankbarkeitsrituale. Ungewohnt ist für mich hingegen der Vorfreude-Teil, diesen Aspekt habe ich bisher vernachlässigt.

Tipp:

Am Ende des Schlaftagebuchs gibt es einige Seiten für Notizen & Ideen , die ich leider erst spät entdeckt habe. Nutze diese, um Verhaltensmuster festzuhalten.

Hat sich mein Schlaf durch das Journaling verbessert? 

Nach 11 Wochen, am 28. Jänner 2024, beende ich das 6-Minuten-Schlaftagebuch*. Ich blättere zur Seite 40, der Ersterhebung zu meinem Schlaf und stelle mir die Fragen nochmals, mache also eine Vorher-Nachher-Gegenüberstellung. Hat sich durch das Schlaf-Journaling etwas verändert?
 

Was hat für mich funktioniert?

  • Das tägliche Schlaftagebuch schreiben erfordert Disziplin. Mit wenigen Ausnahmen habe ich es durchgezogen. Ich hatte allerdings auch eine zusätzliche Motivation: Einen Erfahrungsbericht für unseren Blog schreiben. 😉
  • Das Eintragen der Tagesroutine, habe ich jeweils zeitnah nach dem Aufwachen bzw. vor dem Einschlafen erledigt. Es dauert tatsächlich nur wenige Minuten und klappt von Tag zu Tag zügiger. Mein Gehirn weiß von Tag zu Tag besser, was ich von ihm will.
  • Die Anregung noch in der ersten Stunde nach dem Aufwachen bzw. im Winter nach dem Sonnenaufgang, für natürliches Licht unter freiem Himmel zu sorgen, setze ich um. Es kostet mich manchmal etwas Überwindung, doch zumindest auf meine Terrasse schaffe ich es dann doch immer. Das natürliche Licht tut mir gut, hebt meine Stimmung. Studien belegen, dass wir dadurch tagsüber wacher bleiben (siehe Seite 113f).
  • Ich achte verstärkt aufs Abdunkeln im Schlafzimmer. Das lässt mich rascher einschlafen.
  • Die regelmäßige Schlafenszeit halte ich großteils ein.

Was habe ich nicht umgesetzt?

  • Die Wochenroutine hat mich nicht überzeugt. Das mag daran liegen, dass ich die Tracker-Euphorie generell nicht teile.
  • Smartphone raus dem Schlafzimmer! Ich verstehe den Ansatz, doch dieser passt für mich aus zwei Gründen nicht: 1. Ich höre vor dem Einschlafen gerne Podcasts und schlafe dabei meistens auch ein. Und 2. ich nutze das Smartphone als Wecker. Ja, ich weiß ich könnte mir auch einen eigenen Wecker, zum Beispiel einen Lichtwecker, kaufen. Ich finde es jedoch so, wie es ist praktisch. Bissl Alterssturheit darf sein, oder?
  • Meine selbst gewählte neue Gewohnheit “Kein Kaffee nach 14:30 Uhr” war eine echte Challenge, die ich leider oft verloren habe. 

Sonstige Anregungen

  • Den Gold-Ton für die Innengestaltung finde ich langweilig, doch das ist Geschmackssache. Wenig überraschend, hätte ich einen Blau-Ton bevorzugt.
  • Schade, dass es den Praxisteil nicht einzeln zu kaufen gibt, denn ich würde den Prozess gerne noch mal wiederholen. Den Theorieteil brauche ich allerdings nicht doppelt. Ich würde mir ein Schlaftagebuch-Follow-up in einfacher Ausführung als Notizbuch wünschen.

Tipps fürs Verwenden des 6-Minuten-Schlaftagebuchs

  • Starte an einem Montag. Sonst kommst du mit dem Wochenrhythmus durcheinander.
  • Wähle einen 11-Wochen-Zeitraum, der deinem Alltag möglichst nahe kommt. In meinen Testzeitraum fielen viele Geburtstage, Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel. Das war suboptimal und bedeutete zusätzliche Herausforderungen. Deshalb habe ich erst gar nicht versucht, etwas bei der Ernährung anzupassen.
  • Falls du wie ich bereits ein Morgenjournal führst, überlege dir vorher, wie du damit umgehen willst. Ich habe die Journals parallel geführt. Manches habe ich daher doppelt geschrieben, das hat mich ziemlich genervt. Die Variante auf mein klassischen Morgenjournal zu verzichten, hat jedoch für mich gar nicht funktioniert.
  • Wenn du hochmotiviert bist und gleich beginnen willst, musst du nicht vorab den gesamten Theorieteil lesen, sondern kannst die “Schnell-Starter-Variante” wählen. Du startest mit den Seiten 82 bis 93 und lässt die Theorie nach und nach einfließen.
  • Verbinde die Tagesroutine mit bestehenden Gewohnheiten. Schreibe zum Beispiel morgens immer beim Tee/Kaffee trinken und abends vor/nach dem Zähne putzen.
    Das erleichtert dir das Dranbleiben.
  • Verändere nicht zu viele Dinge auf einmal. Das könnte dich überfordern und frustriert dich nur unnötig. 
  • Du entdeckst Muster, merkst Dinge, die deinen Schlaf fördern oder stören. Erkennst neue Ressourcen, im Vorfreude-Teil? Prima! Am Ende des Tagebuchs findest du leere Seiten, notiere sie dort. Ich habe mir auch ein paar Zitate, die mir gefallen, vermerkt. 
  • Ach ja, irgendwann wird vermutlich der Tag kommen, an dem du aus welchem Grund auch immer, deine Tagesroutine nicht einträgst. Was nun? Einen Tag aussetzen, ist nicht so tragisch, mach am nächsten Tag weiter. Aber wirklich am nächsten, sonst wird es schwierig, wieder in den Schreibmodus reinzukommen.

Hinweis:

Das 6-Minuten-Schlaftagebuch hilft dir, dein eigenes Schlafverhalten zu reflektieren und neue, gesündere Schlafroutinen zu entwickeln. Es ersetzt allerdings keine medizinische und/oder psychologische Abklärung. Wende dich bei anhaltenden Schlafstörungen bitte an den Arzt deines Vertrauens.

Und wie gut schlafe ich heute?

Schlafe ich jeden Tag “wie ein Stein”? 😴
Nein, habe ich auch in der Zeit des 6-Minuten-Schlaftagebuch-Schreibens nicht getan.
Bin ich tagsüber hellwach? Na ja, nicht immer.
Einige der entwickelten Schlafroutinen habe ich wieder verloren. Sie waren also nicht nachhaltig. 
Allerdings suche ich morgens immer noch zeitnah das natürliche Licht.
Und ich habe den Vorfreude-Passus in meinem klassischen Journal ergänzt.
 

PS: Buchtipp: “Der längste Schlaf”

Falls du gerne vor dem Schlafen liest, habe ich passend zum Thema noch einen Lesetipp für dich: Melanie Raabes neuer Roman “Der längste Schlaf*“. 

Die Protagonistin, Mara Lux, ist eine Wissenschaftlerin, die den Schlaf erforscht. Sie leidet jedoch selbst an Schlaflosigkeit und fürchtet ihre Träume. Denn diese werden auch mal Wirklichkeit.

Hinweis: Bitte beachte mögliche Nebenwirkungen: Eventuell willst du das Buch nicht aus der Hand legen und verkürzt dadurch deine Schlafenszeit. 😉

 

Hast du Lust bekommen, dich deinem Schlafverhalten zu widmen? Magst du selbst das 6-Minuten-Schlaftagebuch* ausprobieren oder hast es bereits getan? Lass mich gerne wissen, wie es dir ergangen ist und schreibe einen Kommentar zum Beitrag. Vielen Dank.

Bildquelle: Canva Treffpunkt Schreiben

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