Manchmal will es mit dem Schreiben einfach nicht klappen, das Blatt Papier bleibt leer. Von Schreibfluss oder in den Flow kommen – keine Spur. Dann helfen Schreibimpulse.
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Eine spannende Geschichte zu entwickeln, ist nicht immer einfach. Bei deinen Texten über den Tellerrand “hinauszuschreiben” und ausgetretene Erzählpfade zu verlassen, kannst du aber üben.
Eine Möglichkeit, deinen kreativen Schreibmuskel in nur 10 Minuten! zu trainieren, stelle ich dir in diesem Schreibimpuls vor. Viel Spaß beim hochgeschwindigkeits-intensiv-kreativ-extrem-Freewriting 😜!
Schritt 1 (Vorbereitung): Impulse sammeln
- Sammle vor dem Schreiben kurze Impulse für deine Geschichten. Einige Anregungen findest du in der Liste unten. Natürlich kannst du diese auch nach belieben erweitern.
Pro Kategorie (Anfänge/Handlung/Enden) solltest du mindestens 10-15 Impulse sammeln, bevor du mit dem Schreiben loslegst. Denk bei deiner Ideensammlung nicht lange nach, schreib auf, was dir gerade einfällt.
TIPP:
Einmal erstellt, ist diese Sammlung von kurzen Schreibimpulsen eine bleibende Ideenquelle für dein Schreiben. Du kannst sie immer wieder verwenden und natürlich auch laufend erweitern.
Anfänge
- Eine Geschichte, die in/auf/neben/unter/über […] spielt.
z. B. Eine Geschichte, die unter dem Sternenhimmel spielt. - Der/Die Protagonist*in, ist ein/eine […], der/die […]z. B. Der Protagonist ist ein Zirkusclown, der Eheprobleme hat.
- Die Geschichte beginnt mit folgendem Satz: […]z. B. Die Geschichte beginnt mit folgendem Satz: Es würde schwierig werden, ihm das zu verzeihen.
- Die Geschichte beginnt mit folgender Dialogzeile: [“…”]z. B. Die Geschichte beginnt mit folgender Dialogzeile: “Her damit!”
Handlung
- Baue folgende 3 Wörter in die Geschichte ein: […], […], […]z. B. Baue folgende 3 Wörter in die Geschichte ein: Bauernhof, idyllisch, Weltherrschaft
- Baue folgenden Ort in die Geschichte ein: […]z. B. Baue folgenden Ort in die Geschichte ein: Paris
- Baue folgenden Gegenstand in die Geschichte ein: […]z. B. Baue folgenden Gegenstand in die Geschichte ein: Ersatzreifen
- Eine Nebenfigur ist ein/e […], der/die/das […].
z. B. Eine Nebenfigur ist ein Kind, das seine Eltern sucht. - Der/Die Gegenspieler*in ist ein/e […], der/die/das […].
z. B. Der Gegenspieler ist ein Polizist, der etwas zu vertuschen hat. - Plötzlich […]z. B. Plötzlich erhält der/die Protagonist*in eine Nachricht, die alles verändert.
- Stimmungsschwankung! Jemand wird plötzlich […].
z. B. Stimmungsschwankung! Jemand wird plötzlich weinerlich. - Baue einen Dialog ein, der mit folgendem Satz beginnt: [“…”].
z. B. Baue einen Dialog ein, der mit folgendem Satz beginnt: “Warum glaubst du mir nicht?” - Füge eine Szene ein, die in/auf/neben/unter/über […] spielt.
z. B. Füge eine Szene ein, die in einem Aufzug spielt.
Enden
- Die Geschichte endet mit folgendem Satz: […].
z. B. Die Geschichte endet mit folgendem Satz: Sie stand da und winkte. - Die Geschichte endet mit folgender Dialogzeile: [“…”].
z. B. Die Geschichte endet mit folgender Dialogzeile “Niemand hat so viel Geld.”
Schritt 2 (Vorbereitung): Gesammelte Impulse aufbereiten
- Schreibe jeden Impuls auf eine Karteikarte oder kleine Zettel. Verwende je Kategorie (Anfänge/Handlung/Enden) eine andere Karten-/Papierfarbe. So kannst du jederzeit eine/n beliebige/n Karte/Zettel ziehen.
- Schreibe die Impulse in Listenform auf und nummeriere diese. Vor dem Schreibbeginn kannst du selbst Zahlen zufällig auswählen oder sie mittels Zufallsgenerator (z. B. hier) erzeugen.
- Eine digitale Variante: Tippe die Impulse ab, damit dir die Liste in elektronischer Form (z. B. in einem Textverarbeitungsprogramm) zur Verfügung steht. Kopiere die Liste vor dem Scheiben in den List Randomizer und lass eine zufällige Ordnung der Liste erstellen. Verwende immer den/die erste/n Eintrag/Einträge der zufällig geordneten Liste.
Schritt 3: Den Schwierigkeitsgrad festlegen
Die folgende Schreibübung dauert 10 Minuten und du wählst 5 der gesammelten Schreibimpulse zufällig aus.
Der Schwierigkeitsgrad der Übung lässt sich variieren indem die Schreibimpulse schrittweise “aufgedeckt” werden. Zusätzlich kannst du die Zeit zwischen dem Aufdecken der Impulse verkürzen.
Es ist gar nicht so einfach sich blitzschnell auf einen neuen Impuls einzustellen und diesen in wenigen Minuten in die Geschichte einzubauen. Da wird dein Gehirn ganz schön gefordert, kreative Lösungen zu finden. Auch hier gilt (wie so oft): Übung macht den/die Meister*in!
Wähle aus den folgenden Schwierigkeitsvarianten eine aus, dann kann es (endlich) losgehen.
Einfach 👍
- 5 Impulse zufällig auswählen
(1 Anfang, 3 Handlungsimpulse, 1 Ende) - 10 Minuten Schreibzeit
Mittel 🧐
- Anfangsimpuls zufällig auswählen:
2 Minuten Schreibzeit - 3 Handlungsimpulse zufällig auswählen:
6 Minuten Schreibzeit - Ende zufällig auswählen:
2 Minuten Schreibzeit
Schwer 😱
- Anfangsimpuls zufällig auswählen:
2 Minuten Schreibzeit - 1 Handlungsimpuls zufällig auswählen:
2 Minuten Schreibzeit - 1 Handlungsimpuls zufällig auswählen:
2 Minuten Schreibzeit - 1 Handlungsimpuls zufällig auswählen:
2 Minuten Schreibzeit - Ende zufällig auswählen:
2 Minuten Schreibzeit
Schritt 4: An die Stifte, fertig, los!
- Leg dir Stift, Papier, die kurzen Schreibimpulse und eine Stoppuhr (z. B. vom Smartphone) zurecht.
- Stell den Timer entsprechend der gewählten Schwierigkeitsvariante ein und wähle den/die ersten Schreibimpuls/e zufällig aus.
- Schreibe jetzt in Form eines Freewritings einfach drauf los. Lass deinen Gedanken freien Lauf und erlaube der Geschichte, sich von selbst zu entwickeln.
- Wenn du dich für eine Schwierigkeitsvariante entschieden hast, in der die Schreibimpulse erst nach und nach gezogen werden, versuche im Schreibfluss zu bleiben. Ziel ist es, die Handlung schreibend innerhalb des Zeitlimits weiterzuentwickeln.
Schritt 5: Durchlesen, freuen, auf die Schulter klopfen
- 10 Minuten sind um. Freud dich, du hast es geschafft! Jetzt heißt es erst einmal durchatmen und Hände ausschütteln. Klopf dir auf die Schulter. 5 Impulse in 10 Minuten, das ist kein Zuckerschlecken.
- Nimm dir jetzt Zeit, deinen Text in Ruhe durchzulesen und markiere jene Stellen, die dir besonders gelungen erscheinen.
- Wenn du möchtest, kannst du nach dem Schreiben auch folgende Punkte zu deinem Schreibprozess reflektieren.
- Was ist dir beim Schreiben besonders leicht gefallen? Warum?
- Was war beim Schreiben besonders schwierig? Warum?
- Gab es einen Impuls, der dir besonders geholfen hat, ins Schreiben zu kommen oder die Geschichte weiterzuentwickeln? Welcher war es?
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Bildquelle: Canva
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